Die Universität Siegen erkundet in Kooperation mit der WSG Wohnungs- und Siedlungs-GmbH und der WohnBund-Beratung NRW GmbH Potentiale neuer Medien für Wohnquartiere. Gemeinsam mit den Mieterinnen und Mietern eines Quartiers der WSG in Dortmund werden neue IT-gestützte Möglichkeiten erforscht und gestaltet, die soziale Teilhabe, Selbstbestimmtheit und Selbständigkeit für ältere Mieter, aber auch gemeinschaftsstärkende Aspekte für alle Quartiers-Bewohner zum Ziel haben .

Vor allem, aber nicht nur für ältere Menschen sollen Möglichkeiten geschaffen werden, mehr über die Angebote ihres Wohnviertels zu erfahren, ihre Freund- und Nachbarschaften zu pflegen und den Austausch innerhalb Ihrer Umgebung zu fördern. Besonderen Fokus erhält dabei die Erforschung von Unterstützungsmöglichkeiten für informelle nachbarschaftliche Hilfsnetzwerke.

Dazu wird durch beteiligungsorientierte Designmethoden eine Informations- und Kommunikationsplattform aufgebaut, die über unterschiedliche internetfähige Ein- und Ausgabegeräte zugänglich sein wird. Ein öffentlicher Bereich der Plattform soll dabei allen Bewohner/-innen zugänglich sein, um Informationen über den Stadtteil frei zugänglich zu machen und dadurch eine möglichst hohe Breitenwirkung zu erwirken. Außengeräte werden als interaktive schwarze Bretter an den Hauseingängen platziert. Zusätzlich sollen private Ebenen Informations- und Kommunikationsangebote für spezifische und individuelle Bedarfe bereitstellen. Dazu zählen unter anderem eine Plattform zur Vermittlung nachbarschaftlicher Hilfsangebote und Hilfesuchender und ein Nachrichtensystem.

Um mögliche Mehrwerte moderner IKT für ein Quartier und insbesondere für ältere Menschen in der Praxis erproben zu können, ist geplant, ca. 20 Haushalte mit interaktivem Fernsehen und mobilen Geräten (wie Tablet PCs) auszustatten. Zusätzlich werden thematische Projekte im Quartier angeboten, bei denen mit „interaktiven Wohzimmertischen“ in besonderem Maße die Möglichkeit gegeben wird, gemeinsam und spielerisch an neuen Medien zu arbeiten. Die lockere Interaktion mit moderner Technologie in einem für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bedeutungsvollen Kontext soll auch älteren Menschen spielerische Zugänge zu IKT ermöglichen. So sollen diese unter Beteiligung der Forscher durchgeführten Arbeitsgruppen dazu beitragen, Hürden der Technikakzeptanz abzubauen.

Ziel des Projektes ist es, durch die begleitete Einführung und partizipative Entwicklung eines Nachbarschaftsportals die Unabhängigkeit und Einbindung älterer Menschen in Ihr Wohnquartier zu fördern, indem die Gemeinschaft des Quartiers und insbesondere intergenerationale Nachbarschaftshilfen unterstützt werden.

Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Website des Projekts:

www.inclusive-aging.de

Laufzeit:

2012–2015

Ansprechpartnerin:

Prof.in Dr. Claudia Müller